zwischen schilfhalmen
und einer wilden wiese, unberührt
sitzt sie mit goldenen haaren
der wind scheucht
das salz in der luft
über ihr gesicht
mitten über ihre sanftmütigen wangen
perlt eine träne
stürzt hinab
in das aufgewühlte wasser
eines tiefen sees
sie wäscht ein tuch
das wasser rot
und singt vor sich hin
hinter dem horizont
eines birkenhains
der das ufer säumt
ertönt ein knall
wie ein befehl
sie hält inne
erstarrt
mit all ihren gedanken
er kommt nie mehr
er kommt nie mehr
zurück blickt sie
und wäscht das tuch
das wasser rot
sie spricht mit sich
jetzt ist er tot

24.09.2021