nichts hält mich, an dem ich mich festhalten kann

kaum, dass meine lippen sich rechtzeitig geschlossen haben
schlägt die nächste welle auf mich ein
kralle ich mich fest, im scharfen, schmerzenden stein
unter der wucht des wassers
beginnt er zu bersten
unter mir sinken
die brocken in die dunkle see
ein letzter atemzug
und dann

als ich wieder zu mir komme
hängend zwischen schilf und ästen
im brackwasser
werfe ich mich auf das ufer
die see greift nach meinen beinen
sie will mich hinabziehen
in den dunklen friedhof der gesichtslosen toten
mit aller kraft greife ich ins stroh
ziehe mich hinauf
während die sonne
mich erhitzt
quälend heiß
gleisendes licht
sehe ich nur noch weiß

16.09.2024