die steine auf dem felde

wir sind stark
und schwer
liegen wir da
und bewegen uns nicht

wir hören nicht
das gejammer der traurigen
wir spüren nicht
das warme rote plasma
dass uns benetzt
wir schmecken nicht
die salzigen tropfen
die auf uns niederrinnen
wir fühlen nicht
wie sich die schweren, trägen körper
auf uns niederstürzen
wir sehen nicht
wer das wort ergriff
und wer das messer

denn alle zeit sind wir schon hier
der regen wäscht die tränen fort
die sonne dorrt die leiber aus
der wind schleift sie
die flut trägt sie fort
und wenn etwas übrig bleibt
dann legt sich bald staub darüber

wir sind stark
und schwer
liegen wir da
und bewegen uns nicht

20.07.2018