In Ihrem aktuellen Werk spielen Sie mit den Klischees der Deutschen, dabei greifen Sie auf die guten, alten Großbuchtsaben zurück. Ein Sinneswandel?

Das ist es ja! Der Deutsche schreibt groß! Was für ein Klischee! Und was für ein Klischee, dass wirklich ist! Der Deutsche schreibt nunmal als einziger GROß. Er war ja auch immer größer als alle anderen. Stärker und schneller usw.

Der Deutsche denkt immer in großen Dimensionen. Nein, es soll nicht Schlesien sein, nicht Polen, nein – die ganze Welt soll es sein! Dieser Größenwahn der Hitlerjahre ist wohl etwas, dass als Arroganz in der Moderne zurückgeblieben ist. Tatsächlich scheint das Image der Deutschen weltweit zugenommen zu haben. Viele mögen uns. Wie toll!

Es ging bei diesem Werk darum, die Lächerlichkeit der Klischees vorzuführen, in dem konsequent mit ihnen gespielt wird. Letztens zum Beispiel, stand ich an am Gemüsestand und ein Deutscher sagte zu seiner türkischstämmigen Frau: „Die Kiwis sind noch hart. Die sind noch nicht gut.“ Was für eine Entwicklung! Wir Deutschen haben neue Prioritäten gesetzt. Ein Licht am Ende des Tunnels durch das harte Granitmassiv.