Nun Herr Kaubitzsch, wie ich von einem sehr ambitionierten Flaschensammler erfahren habe, wurden Sie im Frühjahr in den wärmenden Räumen des VIP-Bereichs (des Rudolf-Harbig-Stadions, Anm. d. Red.) schmatzend angetroffen. Es soll sich dabei um Pudding und Mehrfrüchtekompott gehandelt haben. Wackelpudding! Wie hat er Ihnen geschmeckt?

Schmackhafter Wackelpudding ist in der Tat eine große Herausforderung. Oft unterlaufen meines Erachtens nach selbst erfahrenen Köchen und sogenannten Hausfrauen bei der Herstellung grobe Fehler.

Das Catering im VIP-Bereich war delikat. Meine Hochachtung! Üblicherweise verzichte ich ja auf die mir häufig als Geschenke angebotenen VIP-Tickets. Da es sich dabei lediglich um ein von Kommerzialiserung betriebenes „Fühlen-Sie-sich-wohl-in-dem-Sie-mindestens-80-Euro-dafür-bezahlen“-„Event“ handelt, lehne ich solche Angebote stets mit der Begründung ab, ich sei mir nicht zu Schade für den Pöbel.

Zurück zum Wackelpudding. Es ist ja so: Ein Wackelpudding ist eine Delikatesse deren gustatorischen Ausmaße nur die wenigsten zu schätzen wissen. Ein guter Wackelpudding wackelt. Das ist das Non-Plus-Ultra (Nicht zu verwechseln mit der heimischen Ultrabewegung).

Darüber hinaus muss die Konsistenz genau den Grad zwischen fest und flüssig treffen. Als Drittes ist der Geschmack natürlich unverzichtbar: ob Schokolade oder eine Fruchtgeschmacksrichtung, wichtig ist es, dass der Geschmack gleich einschlägt, kurz abschwillt um dann den Höhepunkt einer zweiten Geschmacksexplosion einzuleiten.

Schlechter Wackelpudding ist eher wie die CSU. Steif und schmeckt nach Späne. Literarisch habe ich dieses Thema bisher noch nicht verarbeitet, es fällt mir schwer, kraft dieses ästhetischen Produkts, einen weiteren künstlerischen Zugang zu finden.