Sie sagten vor Kurzem in einem Interview mit einer bekannten Zeitung, Sie wären kein Talent, aber Künstler. Was meinen Sie damit?

Ich denke daran, was uns unsere Eltern gesagt haben: „Sei schön artig, pass gut auf, hier: dein Butterbrot. Lern gut für dein Leben.“ Und in der Schule wartete ein Lehrer und fragte: „Was soll aus euch werden?“ Da dachte ich an Boykott.

Ich werde doch nicht irgendwo geboren und gehe nicht in irgendeine Schule um meinen Weg vorbestimmt zu bekommen. Anderen ist der Weg vorgegeben, mir nicht.

Ich will nicht irgendeinen Multikulti-Begriff herausstampfen, aber sich mit einer Gitarre an den Straßenrand zu stellen und Hutgeld zu kassieren, ist doch friedlicher als jeder Angestelltenjob.

Lassen Sie mich es so sagen: Als Künstler brauchst du niemanden ärgern, weil es keiner erwartet. Und: Die Macht wächst proportional mit dem Geld.

Zu ihrer Frage, in welchem Kontext Talent und Kunst stehen, seit wann braucht ein Künstler Talent? Das sind doch alte Schuhe, die zieht sich keiner mehr an. Heute kann jeder alles. Das ist prima. Humboldt hat mit seiner Allgemeinbildungstheorie gute Samen gesät.